Abgeschlossenes Projekt: Akzeptanz erneuerbarer Energie

Das Bild zeigt zwei Hände, die Pfeile in entgegengesetzte Richtungen halten.

Zur Verwirklichung eines Wandels müssen sowohl die politische Elite als auch die Bevölkerung Projekte und innovative politische Instrumente akzeptieren.

Das Projekt unter der Leitung von Prof. Isabelle Stadelmann vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern hatte folgende Ziele:

  1. Beschreibung des Ist-Zustandes und der Weiterentwicklung der Stromproduktion aus vier erneuerbaren Energiequellen (Kleinwasserkraft, Sonnenenergie, Windkraft und Geothermie) in den Schweizer Kantonen.
  2. Untersuchung der Akzeptanz von verschiedenen politischen Massnahmen und Massnahmenkombinationen zur Förderung erneuerbarer Energien bei der politischen Elite.
  3. Identifizierung der Bedingungen, unter denen die Bevölkerung im partizipativen Kontext der Schweiz verschiedene energiepolitische Strategien und Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien akzeptiert.

Resultate

Die Resultate des Forschungsprojektes lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Die Kantone schöpfen bisher ihr natürliches Potenzial zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen höchst unterschiedlich aus. Am Beispiel der Kleinwasserkraft zeigte sich, dass eine allzu weitgehende positive Planung für die Umsetzung lokaler Projekte eine Hürde darstellt, während gute Einspeisebedingungen und die Voraussetzung, dass sich lokale Unternehmer für die Förderung und Vermittlung des lokalen Prozesses engagieren, einen positiven Einfluss auf die Verbreitung erneuerbarer Energien haben.
  2. Die politische Elite spielt eine zentrale Rolle bei der Wahl und Umsetzung von politischen Instrumenten zur Förderung erneuerbarer Energien. Die Verbreitung von Informationen ist im Allgemeinen der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die meisten Akteure einigen können, während regulatorische und wirtschaftliche Massnahmen stärker umstritten sind. Je nach Art des Akteurs und je nach kantonalen Besonderheiten werden unterschiedliche Arten von Instrumenten bevorzugt. Im Allgemeinen werden Instrumente besser akzeptiert, für die bereits Erfahrungen mit der Umsetzung bestehen.
  3. Die Bevölkerung befürwortet insgesamt die erneuerbaren Energien, ihre Akzeptanz für die einzelnen Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien und damit zusammenhängender Projekte ist jedoch durch eine «qualifizierte Unterstützung» gekennzeichnet. Das entscheidende Kriterium sind die Kosten, d.h. wenn die Haushalte mehr bezahlen müssen, sinkt die Unterstützung stark, während das Argument des Ausstiegs aus der Kernenergie die politische Unterstützung begünstigt. Kritischer beurteilen die Wahlberechtigten die Vorteile von Anreizinstrumenten. Dies erklärt die mangelnde Akzeptanz dieser Instrumente, die aus Sicht der Umweltökonomie am wirkungsvollsten wären.