Hybride Freileitungen: Mehr Strom transportieren ohne zusätzliche Leitungen

Das Bild zeigt einen Forscher in einem Labor der ETH Zürich unter einer Stromleitung.

Hybridleitungen steigern die Kapazität des Stromnetzes. Zwei Projekte der NFP 70 und 71 haben untersucht, wie die neue Technologie optimiert werden kann und Akzeptanz bei der Bevölkerung findet.

​Fehlende gesellschaftliche Akzeptanz für neue Höchstspannungsleitungen verzögert die Modernisierung des Stromnetzes. Zwei Projekte der Nationalen Forschungsprogramme "Energiewende" und "Steuerung des Energieverbrauchs" haben die optimale Auslegung von hybriden Freileitungen ermittelt, um die Kapazität des Übertragungsnetzes zu steigern und gleichzeitig Akzeptanz bei der Bevölkerung für diese neue Technologie zu finden.

Anders als bei herkömmlichen Stromleitungen werden bei hybriden Freileitungen statt zwei Wechselstromsystemen ein Wechselstrom- (AC) und ein Gleichstromsystem (DC) auf denselben Masten kombiniert. Damit steigt die Transportkapazität, während die Leitungen in Höhe und Breite identisch bleiben. Neubauten und Eingriffe in das Landschaftsbild können vermieden werden. Aufgrund von Interferenzen zwischen den AC- und DC-Systemen treten jedoch abhängig von Wetterbedingungen, Verschmutzung der Leiterseile und der Distanz zwischen den Gleich- und Wechselspannungsleitern störende Geräusche sowie elektrische Felder auf.