Energiegenossenschaften in der Schweiz: Wo stehen sie, wo geht es hin?

Das Bild zeigt die Sonne an einem sommerlichen blauen Himmel.

Das NFP-71-Projekt "Kollektive Finanzierung erneuerbarer Energien" diskutiert in einem Workshop Herausforderungen und Zukunftsperspektiven von Energiegenossenschaften.

Forschende und Vertreter von Energiegenossenschaften, Gemeinden und NGOs trafen sich zum Abschluss des NFP-71-Forschungsprojektes "Kollektive Finanzierung erneuerbarer Energien", um die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven von Energiegenossenschaften zu diskutieren.

Gemäss der im Rahmen des Forschungsprojektes durchgeführten Erhebung sind heute insgesamt 289 Energiegenossenschaften aktiv am Markt – wenige von ihnen als "Schwergewichte", die mit zahlreichen PV-Anlagen über 2 GWh erneuerbaren Strom im Jahr erzeugen. Die meisten Energiegenossenschaften gaben in der Befragung als primären Tätigkeitszweck die Förderung von erneuerbaren Energien an. Die Mehrheit kommt diesem Ziel durch die Erzeugung von Solarstrom nach. Aber auch der Betrieb von Verteilnetzen, die Vermarktung von Strom sowie die Wärmeerzeugung und -verteilung können genossenschaftliche Tätigkeitsfelder sein. Das Forschungsprojekt legte den Fokus auf stromerzeugende Energiegenossenschaften, die die grosse Mehrheit darstellen.

Für Energiegenossenschaften sind die Wachstumsaussichten durch den tiefen Stromabsatzpreis verhalten. Dies und die Entwicklung von Eigenverbrauchsgemeinschaften stellen sie vor grosse Herausforderungen und rufen nach innovativen Ansätzen, die einzelne bereits hervorbringen. Voraussetzung dafür ist eine Weiterentwicklung von Kooperationen sowie der Fachexpertise in den Energiegenossenschaften.

Im Rahmen des von Prof. Irmi Seidl, Leiterin der Forschungseinheit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Eidg. Forschungsanstalt WSL, und Prof. Britta Klagge vom Geographischen Institut der Universität Bonn geleiteten Workshopswurden Ansätze diskutiert, um neue Tätigkeitsfelder für Energiegenossenschaften zu erschliessen, die Kooperation mit Gemeinden zu fördern und die Vernetzung zwischen den Genossenschaften zu stärken.

Die Ergebnisse der Erhebung bei den Schweizer Energiegenossenschaften stehen zum Download bereit.